Grundsätzliches:
Vor der Anwendung von Lackpflegemitteln der Zustand des Lacks geprüft werden. Neue und neuwertige Lacke brauchen andere Produkte als ältere und/oder strapazierte Lacke. Des weiteren brauchen Metallic oder Effektlacke ebenfalls unterschiedliche Pflegemittel.
Gerade im Bereich der Lackpflege gibt es ja immer wieder die Werbung für diverse "Wundermittel". Da wird mit einem Luftgewehr auf den Lack geschoßen oder mit Spiritus angezündet. In vielen Fällen ist das aber Scharlatanerie! Fast genauso wichtig wie das Produkt selbst ist aber auch die richtige Anwendung. So kann es vorkommen, dass trotz angewendetem Wundermittel das Ergebnis mangelhaft ausfällt.
Bei einem fabrikneuen Auto oder ein Auto mit frischem Lack ist dieser meist noch etwas empfindlich. Der Lack ist meist noch nicht vollständig ausgehärtet, dass kann je nach Lackierung bis zu einem halben Jahr dauern. Der Neulack kann durch die Bürsten einer Waschanlage daher stark in Mitleidenschaft gezogen werden. Um die empfindlichen Farbschichten zu schützen, empfiehlt sich daher die Versiegelung des gereinigten Fahrzeuges mit Hartwachs. Doch auch wenn der Wagen nicht mehr ganz neu ist, sollte der Lack zum Schutz geegn Umwelteinflüsse regelmäßig eine solche Hartwachsschicht erhalten.
Das verbreitete Vorurteil, dass Metallic-Lacke grundsätzlich empfindlicher sind ist falsch. Die meisten Metallic-Lack verfügen zum Teil sogar über eine Schutzschicht mehr als herkömmliche Lacke, nämlich den Mehrschicht Klarlack. Bei heutige Neuwagen werden jedoch meist auch die meisten Nicht-Metallic Farben mit dem klaren Schutzlack versehen um ein noch glänzender Oberfläche zu erhalten.
Trotzdem wird natürlich auch der Klarlack mit der Zeit unansehnlich, vor allem durch alltägliche Verschmutzungen wie Vogelkot oder Baumharz. Problematisch kann es werden, wenn der Schmutz im Sommer länger auf dem Lack bleibt, durch Regen aufweicht, dann trocknet und schließlich auskristallisiert: Die Kristallmuster können sich im stark aufgeheizten Lack abbilden und sind dann als matte Stellen zu sehen.
Steht dann irgendwann eine komplette Politur des Wagens an, ist Handarbeit der beste Weg - auch wenn der Laie kaum ein perfektes Ergebnis hinbekommt - ein gutes Ergebnis wir man wohl erst nach etwas Übung erzielen. Trotzdem dürfte diese Methode immer noch besser sein als der Einsatz von Maschinen in nicht fachkundiger Hand. Bei Poliermaschinen muss man sehr auf die Umdrehungszahl achten, Sie dürfen nicht zu viele Umdrehungen haben oder sollte einstellbar, sonst wird der Lack zu heiß und das Poliermittel kann sich "festbrennen". Daher sollte man nur mit Poliermaschienen arbeiten, wenn man die nötige Erfahrung hat. Vieleicht zuerst mal an einem älteren Fahrzeug üben oder es sich von einem Profi zeigen lassen.
Für den Laien noch weniger ratsam ist der Einsatz der Bohrmaschine mit einem Polieraufsatz: Gerade an Kanten und Sicken kann es leicht passieren, dass der Lack durchpoliert wird, dann ist statt etwas Pflege gleich eine neue Lackierung nötig. Zudem lässt sich der Polieraufsatz auch nicht präzise führen, was zu einem ungleichmäßigen Ergebnis führen kann.
Wichtig dazu: es sind auch nicht alle Poliermittel für die Maschinenpolitur geeignet und Autopolituren sollte man sowieso nur wenn überhaupt nötig anwenden. Diese Polituren etnhalten meist feine Schleifkörnchen, die jedesmal eine dünne (oder weniger dünne - je nach Anwendung) Schicht des Lacks abtragen. Besser ist es daher den Wagen nur zu Waschen und hinterher einzuwachsen.
Polieren: Zuerst alle Kratzer (auch Türgriffmulden) auspolieren. Dafür muss man evtl. eine Polierpaste mit Schleifanteil verwenden. Jedoch vorsichtig arbeiten, damit man die entsprechenden Stellen nicht "durchpoliert". Nachdem die Kratzer auspoliert sind, sollte abschnittsweise gearbeitet werden, dass heißt, am besten mit einem Kotflügel beginnen, diesen fertig auspolieren und dann zum nächsten Abschnitt; Türen, Hauben usw. Der Vorteil dabei ist, dass dadurch ein gleichmäßigeres Polierbild erreicht wird und es leichter ist, die Trockenzeiten der Politur einzuhalten. Einige Polituren lassen sich nur noch schwer auspolieren wenn sie zu stark antrocknen.
Bei neuem oder sehr gutem Lack sollte wenn überhaupt nötig, auf jeden Fall eine Politur ohne Schleifmittel verwendet werden. Bei matten, angegriffenen oder verwitterten Lacken muss je nach Zustand zuerst ein Lackreinger oder eine Politur mit Schleifanteil angewendet werden.
Das Auspolieren selbst erfolgt je nach Herstellerangabe mit guter Polierwatte oder aber auch wie in einigen Fällen mit einem weichen Froteetuch oder Baumwolltuch.
Bei der Politur, ebenso wie beim Hartwachs gibt es viele Hundert Produkte und über die Wirksamkeit und das Ergebnis kann man sicher trefflich Streiten. Auch bei den Preisen und den Aufwand liegen Welten zwischen den einzelnen Produkten. Wir versuchen daher hier nur einige der in Fachkreisen gängigsten Mittel zu nennen. Sicher hat der eine oder andere auch mit anderen, nichtgenannten Produkten gute Ergebnisse erzieht. Für Erfahrungsberichte sind wir daher dankbar.
Viele Hersteller bieten dazu Pflegesets, bzw. Kombiprodukte an.
Hartwachs auftragen: Das funktioniert im Prinzip genau wie bei der Politur. Das Wachs schließt die offenen Lackporen, schützt den Lack Ihres Autos vor schädlichen Umwelteinflüssen. Wichtig hierbei ist es, genau auf die Verarbeitungsanweisungen des Herstellers zu achten. Manche Produkte sollen mit einem feuchten Schwamm oder Lappen aufgetragen werden, andere hingegen mit Watte und wieder andere werden aufgesprüht. Einige Hersteller empfehlen für Ihre Produkte sogar den Auftrag mit der bloßen Hand.
Das Wachs in jedem Fall nur dünn auftragen und danach den Wachsschleier je nach Herstellerangabe mit guter Polierwatte oder aber auch wie in einigen Fällen mit einem weichen Froteetuchblank abreiben (dabei keinen großen Druck ausüben). Es nützt nichts gleich eine dicke Wachsschicht aufzutragen, lieber bei Bedarf mehrfach dünn auftragen.
Wie oft sollte man seinen Wagen wachsen?
Für die Haltbarkeit einer aufgetragenen Wachsschicht gibt es keine exakten Zeitintervalle. Die Haltbarkeit hängt von dem Lacktyp, der Farbe und dem Zustand der Lackierung sowie der Stärke der Umwelteinflüsse, die auf das Fahrzeug wirken, ab. Auch die Wachse selbst unterscheiden sich stark in der Haltbarkeit.
In der Regel sollte ein Fahrzeug wieder mit Wachs behandelt werden, wenn sich im Regen auf einem sauberen Lack keine Einzeltropfen mehr bilden sondern größere Lackbereiche des Fahrzeugs vollständig benetzen, d. h. geschlossene Wasserflächen bilden.
Man kann aber auch den "Abperltest" durchführen um festzustellen ob der Wachsschutz noch aussreicht.
Dazu normales Wasser mit einer Sprühflasche auf den Lack sprühen, das muss kleine Tröpfchen bilden und abperlen (siehe Bild). |
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